Kameraprogramm A – Blendenvorwahl, bzw. Zeitautomatik

A steht hier für Aperture preselection, also die direkte Übersetzung von "Blendenvorwahl". Dieses Programm ist quasi das Gegenstück zur Zeitvorwahl. Der Fotograf wählt die Blende und die Kamera ermittelt automatisch die passende Verschlusszeit. Aus diesem Grund spricht man alternativ zur Blendenvorwahl gerne auch von der Zeitautomatik.

Die Blendenvorwahl kommt überall dort zum Einsatz, wo die Verschlusszeit für mein Foto eher nebensächlich ist und die Blende den Hauptfaktor darstellt. Konkret kann ich dieses Programm sehr gut zum Spiel mit der Schärfentiefe verwenden. Wenn ich weiß, dass eine offene Blende eine geringe Schärfentiefe zur Folge hat, während Bilder mit geschlossener Blende eine größere Schärfentiefe aufweisen, kann ich dieses Programm hervorragend verwenden um eben diesen Bildparameter gezielt zu beeinflussen.

Die Blendenvorwahl ist übrigens mein Lieblingsprogramm bei normalen Licht– und Aufnahmesituationen. Ich weiß, wie ich über die Blende die Schärfentiefe beeinflussen kann und wo in etwa die optimale Blende des jeweils verwendeten Objektivs liegt. Je nachdem, ob ich nun also mein Motiv optimal freistellen (Offenblende), die maximale Schärfeleistung der Linse ausreizen (leicht abgeblendet), oder eine maximale Schärfentiefe (stark abgeblendet) verwenden möchte – über die Blendenvorwahl kann ich genau diese Parameter steuern und die Verschlusszeit wird von der Kamera automatisch gewählt. Lediglich bei sehr schwierigen Lichtsituationen (z.B. extreme Kontraste im Setting), ist man mit Automatikprogrammen oft auf dem Holzweg. Dann greift man besser zum Manuell–Programm und hat letztendlich alles selbst in der Hand.