Recording, Mixing, Mastering

Apple Logic Pro X

Screenshot Logic Pro X

Als ich 2005 vom PC auf Apple umstieg, war das sicher nicht mein vorrangiger Hintergedanke, aber sicher ging mir dabei auch durch den Kopf, dass der Mac ein gutes Instrument für die Musikproduktion sein könnte. Die Einstiegsdroge hieß Garageband, ein Musikprogramm, das von Apple mitgeliefert wird und recht vielseitig einsetzbar ist – egal ob man Podcasts erstellen, sich einen Song aus fertigen Samples zusammenklicken, oder wirklich eigene Instrumente einspielen möchte.

Wenn man sich eingehender damit befasst, stößt man mit GarageBand allerdings auch recht schnell an Grenzen. Wer diese Grenzen sprengen möchte, dem sei empfohlen, auf die deutlich professionellere Recordingsoftware Logic umzusteigen. Logic setze ich nun bereits in der 3. Generation ein, soll heißen: ich steig ursprünglich mit Logic Express 8 ein, danach folgte Logic Express 9 und mit dem Erscheinen von Logic Pro X fiel letztendlich die Unterscheidung zwischen der Express–, sowie der Pro–Version weg. Logic Pro X ist also nun die einzige, noch existierende Logic–Version. Apple legt einem zwar zwischenzeitig immer mal wieder den einen oder anderen Stein in den Weg (z.B. lief nach einem Betriebssystem–Update das iControl plötzlich nicht mehr, nach dem Update von Logic war aber alles wieder in Ordnung), wirklich bevormundet oder gegängelt habe ich mich aber nie gefühlt.

Overdub oder simultanes Multitrack–Recording?

Dies sind meine beiden Haupt–Vorgehensweisen bei der Musikproduktion. Overdub heißt nichts anderes als dass jede Spur (Gesang, Gitarre, Drums, ...) nacheinander einzeln aufgenommen wird. Hier empfiehlt sich, zunächst Drums und Bass aufzunehmen und nach und nach den Rest hinzuzufügen. Beim simultanen Multitrack–Recording werden die einzelnen Instrumente zwar auch auf eigene Spuren verteilt, jedoch gleichzeitig in einem einzigen Take aufgenommen. Letzteres nutze ich gerne für Live–Aufnahmen, da mein Digitalmixer das Mitschneiden der einzelnen Eingänge auf Einzelspuren erlaubt. Das ist wunderbar, um hinterher einen mehr oder weniger professionellen Mix eines Live–Mitschnitts zu machen. Einfache Stereo–Mitschnitte per Raummikrofon sind ja meist eher fürchterlich.

Focusrite Saffire Pro 14

Abbildung Focusrite Saffire Pro 14

Computer haben im Allgemeinen das Problem, dass die darin verbaute Audiohardware zwar immer besser wird, jedoch den Ansprüchen des Multi–Track–Recordings im allgemeinen nicht genügt. Surround–Sound bei Spielen oder Filmen setzen einfach andere Ansprüche an die Soundprozessoren als die Aufnahme und Wiedergabe von Instrumenten. Gerade für meine Overdub–Aufnahmen nutze ich deswegen digitale–Audiointerfaces, die den Job deutlich besser erledigen, als die intern verbaute Hardware. Jahrelang war hier ein Mackie Onyx Satellite mein treuer Begleiter, welcher sich dadurch auszeichnete, dass ich die Basisstation daheim fest verkabelt lassen und bei Bedarf ein kleines Satellitenmodul für externe Recordingsessions einfach herausziehen und mitnehmen konnte. Leider wurde das Onxy Satellite, mit dessen Wandlern ich immer zufrieden war, mit der Zeit etwas zickig und hängte sich während des Betriebes immer mal wieder auf. Was ein sinnvolles Arbeiten damit leider unmöglich machte. Als Ersatz habe ich nun das Saffire Pro 14 von Focusrite im Einsatz. Die Auswahl fiel hier ein wenig schwer, da ich mich für eine geeignete Schnittstelle entscheiden musste. Am weitesten verbreitet sind USB–Interfaces, allerdings steht USB gerade in Bezug auf mögliche Latenzen hinter Firewire und Thunderbolt zurück. Mein MacBook bietet mittlerweile allerdings keinen Firewire–Port mehr an, während mein iMac noch nicht über einen Thunderbolt–Port verfügt. Ohne Kompromiss ließ sich also keine Lösung finden. Da es aber Firewire–Adapter für Thunderbolt gibt, entschied ich mich dafür, bei Firewire–Interfaces zu bleiben.

Das Saffire Pro 14 bietet eine Auflösung bis 96kHz/24Bit und verfügt über ausreichend viele Ein– und Ausgänge an Rück– und vor allem Vorderseite. Persönlich nehme ich am liebsten in 48kHz/24Bit auf – damit bin ich recht nah am 48kHz Tonformat für Filmschnitt, sowie habe einen guten Kompromiss zwischen Speicherplatzbedarf und Aufnahmequalität.

M–Audio iControl

M-Audio iControl - nützliches Tool für garageband und Logic Express

Dieses Teil wird schon lange nicht mehr hergestellt, leistet mir aber nach wie vor gute Dienste. Das iControl ist ursprünglich speziell für das Programm GarageBand entwickelt worden, arbeitet aber auch vortrefflich mit Logic zusammen (selbst noch in der Version Logic Pro X, die ich mittlerweile einsetze). Wie der Name schon sagt, ist es ein reiner Controller, der dazu dient die Software fernzusteuern. Alles was man mit dem iControl anstellen kann, kann man also auch mit der Maus oder der Tastatur erledigen, insofern erscheint dieses Tool zunächst unnütz. Allerdings ist man bei einigen Bedienungsschritten mit dem Controller sehr viel schneller und präziser als mit der Maus. Für mich ist dieser kleine Kasten jedenfalls aus der recording–Arbeit nicht mehr wegzudenken. Apple hat für die zehnte Logis–Version zwar auch eine Remote–App für das iPad veröffentlicht, dennoch bevorzuge ich die Haptik echter Regler, Knöpfe und Fader – da gebe ich mich gerne altmodisch, bzw. verwende auch gerne beides parallel – also die Remote–App und das iControl.