Fujifilm X20

Bild der Fujifilm X20

Eine Spiegelreflexkamera möchte man nicht immer dabei haben. Handykameras werden zwar mit der Zeit immer leistungsfähiger, können es jedoch mit – zumindest etwas besseren – Kompaktkameras noch immer nicht aufnehmen. Also war ich auf der Suche nach einer sogenannten »Immer–Dabei–Kamera«. Die Kamera sollte für eine Kompaktkamera einen vergleichsweise großen Bildsensor aufweisen, ein außenliegendes Objektiv mit manuell verstallbarer Brennweite haben, über einen optischen Sucher verfügen, ähnliche Eingriffsmöglichkeiten wie eine Spiegelreflexkamera bieten und dabei einigermaßen kompakt bleiben. Meine Suche führte mich geradewegs zur Fuji Finepix X20.

Die X20 verfügt über einen 2/3 Zoll kleinen Sensor. Das ist recht klein, für eine Kompaktkamera jedoch schon ordentlich bemessen. Zur Zeit der Anschaffung (2014) fiel sie insgesamt in das Segment der "Edelkompakten", also Kompaktkameras, die ein wenig mehr auf Qualität gearbeitet sind und sich dadurch auch preislich von den einfachen, auf Kostenersparnis optimierten Knipsen abheben. Die Auflösung bleibt mit 12MP im erträglichen Rahmen, d.h. die Pixeldichte auf dem Sensor ist nicht zu extrem und Fuji ging es offenbar nicht darum, auf der Verpackung mit einen astronomischen Megapixel–Wert zu locken – sehr gut! Das Objektiv, welches gleichzeitig als Ein– und Ausschalter dient, muss zum Ändern der Brennweite von Hand gedreht werden. Das ist mir jedoch wichtig gewesen, denn zum Einen ist man mit der Hand recht flott und präzise, zum Anderen verbraucht man keinen wertvollen Strom, den ein Motorgetriebenes Objektiv zwangsläufig bräuchte. Sehr schön finde ich die zahlreichen zur Verfügung stehenden Modi, besonders die gängigen Programme S (Zeitvorwahl/Blendenautomatik), A (Blendenvorwahl/Zeitautomatik) und M (Manuell). Darüber hinaus ist die X20 mit einem Wahlrad für die Belichtungskorrektur (–2EV bis +2EV) ausgestattet. Da ich recht gerne mit der Belichtungskorrektur arbeite, war das für mich ein klarer Pluspunkt. Ein optischer Sucher ist in einigen Situationen eine bessere Lösung, als der Monitor. Gerade in sehr heller Umgebung ist der Bildschirm – auch mit erhöhter Helligkeit kaum noch ablesbar. Was man hinsichtlich des Suchers jedoch stets im Hinterkopf behalten sollte ist, dass er am Objektiv vorbei schaut, man sieht also nicht wie bei einer Spiegelreflex–Kamera durch das Objektiv hindurch. Das spielt vor allem bei sehr kurzen Abständen zum Objekt (Makros/Nahaufnahmen) eine Rolle, da der Bildschnitt im Sucher vom letztendlich aufgenommenen Bild deutlich abweicht.

Nice to have, also keine zwingenden, kaufentscheidenden Voraussetzungen waren für mich zum Einen das schöne, gelungene Retro–Design, der Drahtauslöseranschluss im Auslöseknopf, der durchaus nützliche Blitzschuh (für eine Kompaktkamera nicht selbverständlich), sowie die recht gut arbeitende Panorama–Automatik. Eine Videofunktion ist mittlerweile bei fast allen Kameras Standard. Die X20 filmt in FullHD (1920x1080) mit 30–60 Bildern pro Sekunde.

  • Modell: Fuji Finepix X20
  • Herstellungsjahr: 2014
  • Auflösung: 12 MP
  • Objektiv: f=7,1–28,4mm 1:2–2.8
  • Brennweiten: 28 – 112mm (äquivalent Kleinbild
  • Blende: f2/f2.8 – f11
  • Verschlusszeit: 1/4.000s bis 1s (manuell bis 30s)
  • Besonderheiten: HighSpeed Film– und Fotoaufnahmen,