Konverter

Weitwinkelkonverter (links) und Telekonverter (rechts)

Gerade bei Kompakt– oder Bridgekameras kann es leicht vorkommen, dass man schnell an Grenzen stößt, was den Brennweitenbereich der Kamera angeht. Hier braucht man plötzlich ein wenig mehr Weitwinkel, dort wäre vielleicht ein bisschen mehr Zoom von Vorteil. Wo man sich bei einer D–SLR mit einem einfachen (aber meist teuren) Objektivwechsel behelfen kann, stehen einem für Kameras mit festem Objektiv Weitwinkel– und Telekonverter zur Verfügung. Doch Vorsicht! Was in der Theorie so phantastisch klingt, birgt in der Praxis einige Stolperfallen.

Weitwinkelkonverter

Weitwinkelkonverter verkürzen die Brennweite des Objektivs. Das Bild wird weitwinkliger und man bekommt auf gut Deutsch gesagt "mehr drauf". Habe ich ein Objektiv, welches in Weitwinkelstellung eine Brennweite von 28mm hat (bezogen auf Kleinbild) und ich schraube einen 0,6–fachen Weitwinkelkonverter davor, so erhalte ich eine Brennweite von 16,8mm. Theoretisch klingt das wunderbar. In der Praxis ist es aber gar nicht so einfach, da eine weitere Linse zum Einen die Abbildungsleistung des Objektivs verringert, und man im Weitwinkelbereich sehr leicht mit Verzerrungen zu kämpfen hat. Diese errechneten 16,8mm sind also eher ein theoretischer Wert. Ich werde mit einem Weitwinkelkonverter den Brennweitenbereich meines Objektivs nach unten hin sicher erweitern können, aber die maximale Brennweitenverkürzung werde ich ohne derbe Verzerrungen und/oder Qualitätseinbußen nicht erreichen.

An meiner alten Fuji Finepix 4900 Zoom hatte ich einen Weitwinkelkonverter im Einsatz. Hier zeigte sich z.B. das Phänomen, dass, wenn ich einen scharfen Horizont auf dem Bild hatte (z.B. am Meer) diesen exakt in die Bildmitte nehmen musste, damit er auch wirklich gerade verlief. Rückte ich den Horizont von der Bildmitte nach oben, wölbte er sich auch nach unten, rückte ich ihn nach unten, wölbte er sich nach oben. So viel zum Thema "Weitwinkelkonverter und optische Verzerrungen".

Telekonverter

Telekonverter sind das genaue Gegenteil von Weitwinkelkonvertern. Sie erhöhen die maximale Brennweite meines Objektivs (meist um das 1,5 bis 2–fache). Doch wie bei den Weitwinkelkonvertern auch, habe ich hier mit Abstrichen zu rechnen. Zwar habe ich bei Telekonvertern kaum mit optischen Verzerrungen zu kämpfen, jedoch nimmt die Abbildungsleistung des Objektivs meist drastisch ab. Die Bilder verlieren evtl. an Kontrast und werden insgesamt vielleicht auch matschiger. Es mag Situationen geben, in denen ein Telekonverter brauchbar ist, aber die beste Leistung bringt ein Objektiv immer so wie es ist (also ohne weitere Linse davor).